29/09: Leben mitten im Regenwald...
Das Gelände vom CAPI ist, wie man es auf den Bildern schon sehen konnte, umgeben vom Regenwald. REGENwald passt zur jetzigen Regenzeit sowieso sehr gut. Meistens ist es morgens noch trocken, dann wird es aber spätestens am Nachmittag oder Abends so richtig nass! Am besten nutzt man dann ein Regenschirm und Gummistiefel. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit sind Regenjacken einfach nicht lange angenehm... Mich stört der Regen gar nicht. Es ist in den Häusern dann umso gemütlicher, und alles ringsum ist so saftig grün!
Überall wo man hinhört und hinschaut tobt das Leben : So viele Vögel schreien/singen, das abendliche Grillen und Froschkonzert, die Affen und andere Tiere, welche die Bäume zum rascheln bringen, die Schildkröten und Leguane in der Lagune, unendlich viele Insekten (so viel verschiedene Ameinsen, Spinnen, Bienen, usw...). Ich genieße diese Vielfalt der Schöpfung. Vor allem solange sie mir nicht ins Haus kommt... :)
Und dann sind noch die Fruchtbäume, die auf dem Gelände wachsen. Orangen und Mandarinen Bäume, Bananen, Guayaven, Cacao und Kaffé, und viele andere Früchte, die ich nicht kenne.
Dadurch, dass das CAPI Gelände etwas ausserhalb des Dorfes liegt und ich nur selten das Bedürfnis nach großen Ausflüge habe, fühlt es sich hier wie eine ganz eigene und abgeschiedene Welt an. Es ist unglaublich schön und bringt mich zum staunen.
"Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf ihn, den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht und sein göttliches Wesen". (Röm1:20)
News aus der Therapie
Nun liegt schon eine Therapiewoche hinter uns. Dadurch, dass ich meine Aufmerksamkeit voll und ganz auf Lydia richten kann (und nicht ein Patient nach dem Anderen habe), nehme ich mir immer gut Zeit die Stunden vorzubereiten und nachzubereiten. Diese Zeit brauche ich auch, um die Therapie nicht nur inhaltlich sinnvoll zu gestalten, sondern auch Kindsgerecht zu verpacken. Letzteres ist auch was mir am meisten Zeit benötigt. Aber es macht definitiv Spaß so zu arbeiten und immer wieder kreativ neue Spiele sich auszudenken. Bis jetzt bekommen wir ein positives Feedback, auch von Lydia selbst: Sie kann es manchmal nicht erwarten in die Miki Schule zu gehen und die Therapien zu starten. Auch ihre Geschwister, die in dem Nebenraum Schule haben, schauen immer wieder durchs Fenster und würden am liebsten mitmachen. Das geht aber leider nicht: das würde Lydia zu sehr ablenken. Einfach nur gespielt wird dann wieder in den Pausen oder nach den Therapien/ Schule.
Ausflug nach San Isidro
Donnerstags, nach dem Frühstück, geht Annalena (die mama von Lydia) immer in die nächst größere Stadt, um den Wocheneinkauf zu machen. Das war eine gute Gelegenheit für Liina und mich raus aus dem CAPI und das städtische Costa Rica kennenzulernen.
Erster Stopp war der große Gemüsemarkt. So Vieles gibt es da zu entdecken. Von Mangos über Wassermelonen, zu Drachenfrucht und viele Früchtesorten, die ich nicht kenne. Was mir besonders positiv aufgefallen ist, ist die Freundlichkeit ohne aufdringlich zu sein, der Verkäufer.
In der Stadt gibt es sehr viele kleinere und größere Geschäfte, wo man Alles und für jedes Budget etwas passendes findet.
Teuer sind hier besonders Schokolade und importierte Produkte (zB: ein Schampoo von Nivea für umgerechtet ca 15€)
Beim zurückfahren konnten wir von Aussen die heilpädagogische Schule sehen, wo Lydia normalerweise hingeht. Während wir hier sind und mit ihr Therapien machen, braucht Lydia aber nicht zur Schule.
24./09: Alltag auf dem CAPI
Die Tage starten hier früh. Um 5:30Uhr ist es morgen schon hell, somit wacht das "Dorf" langsam auf. Hell und laut: der Regenwald mit seinen Vögeln und Brüllaffen lässt grüßen.
Die Mahlzeiten werden gemeinsam genommen. Frühstück um 7, Mittags um 12:15 (nach dem Mittagsgebet um 12) und Abendessen um 17:15. Wer möchte, kann 3x/ Tag Reis mit Bohnen essen. Aber Ansonsten haben wir den Luxus auch ganz abwechslungsreiche Gerichte zu bekommen.
Bis jetzt sehen meine Tage so aus, dass ich morgens eine Therapiestunde gebe, danach die Stunde auswerte und mir Gedanken und Pläne über die Nächste mache. Nachmittags stehen kleinere Ausflüge, Kinderhüten oder andere Spontane Aktionen auf meinem Tagesplan. Liina und ich haben den Status von "Besucher". Das bedeutet, dass wir neben den Therapien sehr frei mit unserer Tagesgestaltung sind und die Zeit hier auch einfach genießen dürfen. Lang ersehnte Ferien für mich, die ich sehr genieße.
So früh wie der Tag anfängt, so früh endet er wieder. Spätestens um 6Uhr ist es Stockdunkel. Und so war ich die letzten Tage auch oft schon zwischen 20 und 21Uhr, fix und fertig von den vielen Eindrücken, im Bett.
22./09: Therapiestart
Heute haben wir mit den Therapien gestartet. Der grosse Schulraum der MiKi Schule (Missionarskinderschule) wird für uns gerade noch als Therapieraum umfunktioniert. Die Wände bekommen heute den letzten Schliff, ab morgen können wir ihn für Physiotherapie und Logopädie nutzen!
Nach dem Frühstück haben wir Lydia Zuhause abgeholt. Sie hatte zunächst 45min Logopädie und kam danach schon ziemlich müde zu mir in die Physiotherapie.
Es ist schön mit Lydia zu arbeiten! Sie ist ein sehr offenes und lustiges Mädchen, die alles sehr gut mitmacht und für jede Bewegung zu haben ist. Ich werde mich die ersten Sitzungen darauf konzentrieren eine gute Untersuchung zu machen und das Hauptproblem bei ihr herauszufinden. Mein Ziel ist es, die Therapie so spezifisch und effizient wie möglich zu gestalten. Es ist für mich eine Herausforderung, da ich bislang keine Erfahrung in der Kinder Physiotherapie habe. Aber eine bessere Patientin als Lydia kann man sich für den Start nicht wünschen :)
21./09: Sonntag
Am Sonntag sind wir mit dem Kleinbus nach San Isidro de El General gefahren, in die 30min entfernte nächst grössere Stadt. Dort gehen Mosimanns in die Gemeinde (In die calvary chapel). Um 10:30 fängt der Gottesdienst an, ganz so wie wir ihn auch bei uns kennen: Einen Lobpreis-Teil, danach die 40min Predigt und zum Schluss ein Gebetsteil. Es war sehr schön da zu sein. Und obwohl ich wirklich nicht so viel von der Predigt mitnehmen konnte (da reichen meine Spanisch-Kenntnisse nun wirklich nicht aus...), habe ich mich sehr heimisch und wohl gefühlt. Es ist immer wieder schön, egal wo man auf der Welt unterwegs ist, Glaubensgeschwister zu treffen.
Der Sonntag ist Ruhetag, auch hier auf der Missionsstation. Zeit für die Familien unter sich zu sein, sich auszuruhen oder kleine Spaziergänge zu unternehmen. Liina und ich sind mit 2 der Kurzzeitlerinnen zur Bananenplantage gelaufen und haben einen Waldspaziergang unternommen. Wunderschön!
19.-20./09: Ankommen
Nach einem direkten Flug von Zürich nach San José bin ich gegen 14Uhr (Ortszeit) gut angekommen. Sehr schön war, dass ich im gleichen Flieger wie Annalena, Lydia und Nathi war (Missionarsmama mit den 2 jüngsten Kindern). So konnten wir gemeinsam von Markus abgeholt werden. Liina, die Logopädin, die schon 1 Woche vor uns gelandet ist, kam auch zum Flughafen. So konnten wir alle zusammen Richtung Tinamaste fahren. Gegen 22Uhr waren wir dann endlich angekommen.
CAPI ist eine Missionsstation die dem Bund der deutschen Indianer pilgermission und dem Schweizer Indicamino angehört. Wer Informationen zu der Mission/ Arbeit hier vor Ort haben möchte, kann den Folgen Link anklicken und sich einlesen. https://www.indicamino.org/wo-wir-wirken/costa-rica/
ANKOMMEN: am Samstag haben wir erst einmal einen Rundgang durch das Gelände gemacht und Details über die Therapien besprochen. Auf der Station sind viele Gebäude und eine wunderschöne Umgebung!
Vor Ort leben 2 Schweizer Familien mit jeweils 4 Kinder, 1 Einheimisches Ehepaar und momentan (neben Liina und mir?) 4 Kurzzeitmitarbeiter. Es ist sehr schön hier alle kennenzulernen und in dieser kleinen Runde anzukommen.
Das Wochenende darf jetzt erstmal ruhig sein. Ab Montag starten wir die Therapien mit Lydia. Darauf freue ich mich schon.